Freischaffender Künstler
WERKE
Mit einem Pressluftstampfer kreiert Karl Grunschel Realitätsfragmente des Straßenpflasters auf Büttenpapier und erschafft somit die Grundprägung für seine Bilder. Dieser Arbeitsprozess macht deutlich, dass hier Kunst und Technik miteinander zusammenhängen und Werke geschaffen werden, die den technischen Aspekt nicht verleugnen. Ein technisches Funktionsgebilde wird zur Voraussetzung für sein künstlerisches Wirken.
Lineare graphische Gerüste stehen geometrische Flächen gegenüber. Das Eigenleben der Materie wird im Abdruck deutlich – räumliche Darstellung ist nicht Illusion, sondern durch die Struktur wahrhaftig. Alltägliche Zivilisationsspuren, denen wir täglich auf unseren Straßen (Pflastersteine und Betonfragmente) begegenen, schaffen eine auf Büttenpapier gedruckte Formenwelt, die Karl Grunschel oft als Grundlage seiner dreidimensionalen Objekte dient.
Die hier gezeigten Motive verdeutlichen den Arbeitsprozess von der Straßenprägung über die dreidimensionalen Objektmodelle bis hin zu den fertigen Großskulpturen "Kleiner Wächter" und "Großer Wächter".
Die hier abgebildeten Werke verdeutlichen die Arbeitsschritte vom gefundenen Straßenfragment, über die Straßenprägung bis hin zum fertigen Objekt. Die Skulptur ist 205 cm hoch und das Edelstahl-Kopfteil ist drehbar.
Das Basaltsteinmosaik in Keilform ist das verbindende Element zwischen Gehsteigplatten und der Abschlusskante zur Straße. Diese Form findet sich in unterschiedlicher Materialität und in unterschiedlicher Farbgebung in allen Werken dieser Bilderserie wieder.
Auch in all diesen Bildern ist das Straßenfragment "Steinvogel" gut erkennbar, bis auf die Werke, die eine Ergänzung zur Skulptur bilden (Motiv "Steinvogel_Bildserie"). Der Künstler hat auch bei dieser Serie unterschiedliche Materialien, Form- und Farbkombinationen verwendet und konsequent ausgearbeitet.
STRAßENFRAGMENT MIT KREISELEMENT
Diese Prägebilder wurden in unterschiedlichen Farben und verschiedenen Ausführungen geschaffen. Die Objekte greifen die runde Form noch stärker auf. Hier wurden verschiedenen Materialien kombiniert (VA-Stahl, Glas, Basalt). Teile der Objekte sind drehbar und können in unterschiedlichen Positionen zueinander stehen. Somit ist der Gesamteindruck der Skulptur immer überraschend anders.
Die runde Messingkugel steht im Zentrum des Objekts (H 90 cm), welche drehbar auf einer Achse gelagert ist. Die ungewöhnliche Formsprache des Objekts fällt der Betrachterin/dem Betrachter direkt ins Auge. Bei den Prägebildern wird das Rundelement meistens von einem bruchstückhaften Quadrat umschlossen. Der Blick wird durch den Farbkontrast auf das Rundelement gelenkt.
Auch diese beiden Großskulpturen orientieren sich stark am Straßenfragment. Bei beiden Objekten ist das Kopfteil drehbar.
Bei diesen Arbeiten, wird zur runden und quadratischen Form, die Winkelform (siehe Straßenfragment) aufgegriffen, welche sich auch auf den meisten Bildern dieser Reihe wiederfindet. Einige, der hier abgebildeten Gemälde, wirken durch die ausgesparten Linienelemente, die an Buchstaben erinnern, symbolhaft und bilden einen starken Kontrast zum flächig bemalten Hintergrund.
Die Bildobjekte sind eine Kombination aus Gemälde und Objekt. Die Gemälde werden dreidimensionaler und erlebbarer. Einen ähnlichen Weg geht der Künstler bei einem seiner Großskulpturen, die an diese Bildobjekte erinnern. Durch die, außerhalb des großen Kreiselements, angebrachten Stahlrahmen, die mit ihren innenliegenden Elemente, wie Bilder wirken – ist die Nähe zu den Bildobjekten sichtbar.
Seit 1976 schafft Karl Grunschel Objekte/Skulpturen, die oft ihren Platz auf öffentlichen Plätzen, aber auch auf Privatgundstücken finden. Eine der ersten Skulpturen dieser Art war die Springbrunnenanlage "Sonnenscheibe" in St. Augustin.
Neue Spuren werden in den Straßenprägungen durch Linien sichtbar. Kleine Farbelemente in kontrastierenden Farben verleihen dem Motiv eine zusätzliche Betrachtungsebene.
Inspiriert durch die Natur schaffte Karl Grunschel diese, sich im Wind bewegenden, filigranen Skulpturen.
